Hornberger Felsenwege - Schwarzwald
In Hornberg parke ich über dem Ort auf einem wunderbaren Platz, mit Bänken, Tischen und überdachtem Grillplatz, mitten im Wald, beim Gesundbrunnen.
Es ist 9:30 Uhr als ich mit meinen beiden Begleitern, Steve und Boots, bei sagenumwobenen Schwarzwald Wetter starte.
Ich denke mir, so ganz gesund sieht das Männchen, aus dessen Mund das Wasser des Gesundbrunnen sprudelt, nicht aus. Sonst habe ich ja selten Bedenken, aber hier verzichte ich deshalb das Wasser zu probieren.
Direkt beim Brunnen beginnt ein schmaler Pfad, der meist auf einer Höhe, parallel den Hang entlang, führt. Ab und zu kreuzen wir einen Forstweg auf unserer Wanderung Richtung Süden, Richtung Triberg.
Ich wandere in Gedanken versunken, durch den nebligen und feuchten Wald, die Hunde immer vorne weg.
Um mich herum leuchtet das Grün der großen Bäume, Gräser und des Mooses im diffusen Licht.
Bald beginnt es zu regnen und das Gefühl kommt auf, dass dieser einsame Pfad nie endet.
Es ist perfekt und daher bin ich glücklich.
Nach 5 Kilometern kommen wir bei der Bertaquelle an und wandern anschließende weiter zum Feierabendfelsen.
Dazwischen liegen überall abgerundete Granitbrocken, vielleicht von hier, vielleicht in der letzten Eiszeit von einem Gletscher hier hin geschoben. Naja und wenn die Phantasie mit mir durchgeht, hat ein Riese auf dem Bergkamm gegenüber gesessen und die Felsen mit seinem Zeigefinger hier herüber geschnippt.
Der Pfad führt immer auf einer Höhe von 600 m ü.d.M. durch den dichten Nebel Wald, den Bergkamm gegenüber und sogar das Tal unter uns wird samt seinen Geräuschen verschluckt.
Ab dem Feierabendfelsen steigt der Pfad stetig steiler an.
Zuerst erreichen wir den Schloßfelsen und die Hunde müssen schon ganz schon klettern um dort rauf zu kommen. Ich kann zum Glück das Geländer zur Sicherung nutzen, da die Felsen ziemlich klitschig sind.
Natürlich gibt es heute vom Schloßfelsen, vom folgenden Oberen Schloßfelsen und vom Rappenfelsen nichts zu sehen. Nach hundert Metern verschwindet alles in einer grauen Wand.
Nun haben wir eine Höhe von 850 Metern erreicht.
Es geht erstmal gemächlich über den erstaunlich schmalen Bergrücken. Da ist der Schwarzwald doch noch schroffer als das heimische Mittelgebirge.
Aber nicht anders als in unseren Haubergen, wird hier oben, in der hinter letzten Ecke, in Handarbeit, Brennholz geworben.
Wir passieren einige Almen, sehen wenig davon und folgen dem Weg der jetzt langsam wieder an Höhe verliert bis zu einer Schutzhütte.
Während der Rast in der Schutzhütte, schaue ich mir das Wanderbuch an, freue mich über so einige Einträge, bin erstaunt das andere ins Buch kritzeln und fasse dann meine eigenen Eindrücke auf einer der letzten freien Seiten zusammen.
Eigentlich war ich überzeugt, dass wir jetzt die meisten Höhenmeter geschafft haben.
Nun sehe ich aber, das der Pfad, dem wir folgen müssen, wieder bergauf führt.
Das ist schwer, wenn man den Abstieg schon im Kopf hatte.
Wir erwandern nochmal 120 Höhenmeter bis zur Immelsbacher Höhe.
Da es keinen Weitblick gibt, wird mir die Immelsbacher Höhe sicher nicht lange im Gedächtnis bleiben.
Nach dieser Höhe folgen wir dem Pfad in ungezählten Kehren, steil bergab, bis zu unserem Parkplatz.
Gegen 14:30 Uhr, nach 5 Stunden seligem Wandern, haben wir die 17,5 Kilometer Runde geschafft.
Heute gab es nichts aufregendes zu sehen.
Mir sind weniger als zehn Menschen begegnet, alle Tiere sind rechtzeitig geflohen, so dass ich sie noch nicht mal bemerkt habe.
Es gab allerdings sehr reduzierte Eindrücke, meinen Atem, meine Schritte, der knatschende Rucksack, die hechelnden Hunde, das Rauschen der Bäume, das Knacken von Ästen und Regentropfen.
Regentropfen mit all ihren Möglichkeiten sich bemerkbar zu machen, prasselnd auf dem Laub, als Tropfen in meinem Gesicht, am Farn hängend um meine Hose zu durchweichen und um Steve dazu zu bringen die Ohren runter zu klappen.
Genug Eindrücke und besonders dieser 8 Kilometer lange, schmale Pfad, um diese Wanderung zu meinen Favoriten zu nehmen.